Interkulturelle Kompetenz als Mehrwert
Wir leben im Zeitalter der Globalisierung – die ganze Welt ist vernetzt, viele große Unternehmen sind international tätig. Zeit für dich im Umgang mit anderen Kulturen fit zu werden und interkulturelle Kompetenzen zu erlernen.
Aber was sind interkulturelle Kompetenzen überhaupt? Und was haben die EIFA- und TübAix-Studiengänge damit zu tun?
Ich gehe der Sache heute für dich auf den Grund. Bleib gespannt!
Interkulturalität – leicht erklärt
Der EIFA-Masterstudiengang trägt den ersten Hinweis bereits im Namen: Interkulturelle Deutsch-Französische Studien oder Études Interculturelles Franco-Allemandes. Aber Moment mal. Was ist denn Interkulturalität überhaupt?
Im Grunde bezeichnet Interkulturalität nichts anderes als den Interaktionsprozess zwischen Menschen aus unterschiedlichen Kulturen. Das hört sich leicht an, beinhaltet aber eine Bandbreite an Handlungs- und Kommunikationssituationen. Ob in der Arbeitswelt, in der Schule oder an der Universität. Menschen begegnest du in allen Lebenssituationen.
Und im Grunde gehört zu jedem Menschen auch die Kultur dazu, innerhalb der er aufgewachsen ist. Denn die kulturelle Prägung beginnt bereits ganz früh, im Kindesalter.
Beispielsweise kommt man in Deutschland meist im Alter von drei Jahren in einen Kindergarten. In Frankreich ist es dagegen üblich, dass Kinder nach dem ersten Lebensjahr in die Krippe kommen. So durchläuft man von klein auf bereits verschiedene, kulturell bedingte Etappen, die das Leben eines Menschen entsprechend prägen. Und dadurch wird man im Erwachsenenalter auch an anders gepolt. Neben unseren individuellen Entwicklungsprozessen lässt sich die eigene Identität somit nie von den Regional- und Nationalkulturen, in denen wir großwerden, trennen. Je mehr Menschen verschiedener Kulturen miteinander in Kontakt kommen, desto eher lassen sich diese kulturellen Prägungen feststellen: Durch den Austausch werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten erkannt, scheinbar Selbstverständliches in Frage gestellt und Neues gelernt.
Menschen aus anderen Kulturen kennen und lieben lernen
Ich habe mich Mal konkret auf die Suche nach einer Definition für interkulturelle Kompetenzen gemacht und das hier gefunden:
„Die interkulturelle Kompetenz umschließt im Allgemeinen die Fähigkeit, mit Menschen aus anderen Kulturen erfolgreich zu interagieren und zu kommunizieren.“ (das EHLION Magazin: aufgerufen am 06.02.2023)
Voraussetzung für die Aneignung interkultureller Kompetenzen sind Fähigkeiten wie Empathie, Toleranzbereitschaft und Anpassungsfähigkeit, die man im Übrigen auch erlernen kann. Der erste Schritt hierfür ist, sich für andere Kulturen zu interessieren. Und wenn du dich für den EIFA- oder TübAix-Studiengang entscheidest, ist das schon ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Damit du dir konkret etwas darunter vorstellen kannst, gebe ich dir mal ein Beispiel für ✨Interkulturelle Kompetenzen✨.
Begrüßung hier, Begrüßung dort
Während bei uns in Europa oder in den USA das Händeschütteln als Begrüßungsform weit verbreitet ist, ist es in Japan üblich, sich zu verneigen. In China hingegen sollte man zur Begrüßung den Blick leicht senken, und in vielen arabischen Ländern begrüßt man erst den oder die Gastgeber:in und dann die Ältesten in der Runde.
Und was hat das mit interkultureller Kompetenz zu tun?
Naja, ganz einfach: Wenn man die Unterschiede der jeweiligen Kulturen kennt, kann man entsprechend agieren und damit potenzielle Missverständnisse vermeiden. Du kannst verhindern, dass dein Gegenüber denkt, du würdest ihn nicht respektieren. Außerdem hilft es dir, toleranter, offener und empathischer gegenüber anderen Menschen zu sein. Das ist viel Wert für ein respektvolles Miteinander in einer multikulturellen Gesellschaft.
Um das zu verinnerlichen, hilft es, im Ausland gelebt zu haben und unterschiedliche Systeme – wie die Arbeitskultur oder die Lernkultur – und die Menschen, die darin agieren, kennengelernt zu haben. Und wenn du dich für den EIFA- oder den TübAix-Studiengang entscheidest, wirst du da gar nicht drumherum kommen.
Theorie und Praxis vereinen mit den Stu-diengängen EIFA und TübAix
Wenn du den EIFA-Masterstudiengang oder den TübAix im Master oder Bachelor studierst, bewirbst du dich für einen deutsch-französischen Studiengang. Das bedeutet für dich, dass du an beiden Universitäten (Aix-Marseille und Tübingen) studieren wirst. Das Auslandsjahr in Frankreich ist hier schon miteingeschlossen.
Am Ende des ersten EIFA-Masterjahres oder nach dem dritten Jahr im TübAix-Bachelor, machen die meisten dann ein Praktikum.
Ob an der Aix-Marseille Universität, am Strand in Marseille, beim Hochschulsport, in den Bibliotheken, beim Praktikum oder in der Studentenbar „Le Forum“ in Aix-en-Provence: Du wirst mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt kommen.
Und um sich mit Menschen aus verschiedenen Kulturen erfolgreich verständigen zu können, sollte man ihre Kultur kennenlernen. Das kann auf verschiedenen Ebenen passieren. Man kann sich beispielsweise über die Geschichte des Landes informieren. Oder man studiert eine Weile vor Ort und lernt die Kultur und die Menschen hautnah kennen.
Am besten funktioniert die Vereinigung von Theorie und Praxis.
Du lernst beispielsweise im EIFA-Master wichtige theoretische Unterschiede und Gemeinsamkeiten der deutschen und französischen Kultur auf allen Ebenen kennen: Geschichte, Theater, Film, Literatur, Sprachwissenschaft, Sprachpraxis, Medien und Philosophie. Am Ende des ersten Masterjahres geht es dann in die Praxis: ein Praktikum im jeweiligen Gastland.
Erfahrungen, die ich sammeln durfte
Neben dem theoretischen Wissen, welches ich mir im ersten Masterjahr in Aix-en-Provence aneignen durfte, ging es für mich in die (Arbeits-)Praxis: ein Praktikum beim Internationalen Filmfestival in Marseille.
Wir veranstalteten während meines Praktikums ein repas international, bei dem jede:r von uns Spezialitäten aus seinem:ihrem Herkunftsland mitbringen durfte. Ich habe an diesem Abend Kartoffelsalat und Börek mitgebracht. Börek, weil meine Eltern aus der Türkei nach Deutschland immigriert sind. Kartoffelsalat, weil ich in Deutschland geboren und sozialisiert wurde.
Unsere Direktorin selbst hat bulgarische Gurkensuppe mitgebracht, weil sie in Bulgarien geboren wurde. Ich habe festgestellt, dass ich die Suppe in einer anderen Variation aus der türkischen Küche kannte. So unterhielten wir uns und witzelten lange über diese kuriose Gemeinsamkeit der beiden Länder. Es hat uns beiden eine große Freude bereitet und wir lernten uns an diesem Abend neu kennen.
Durch Gemeinsamkeiten fühlen sich Menschen aus verschiedenen Orten vertraut und sicher. Aber auch Unterschiede können eine große Chance sein, Altes abzulegen und Neues kennenzulernen.
Hierzu gehören eben auch die Fähigkeiten Anpassungsfähigkeit, Toleranzbereitschaft und Empathie, welche Grundvoraussetzung für das Erlernen ✨Interkultureller Kompetenzen ✨ sind.
Ich glaube, das Abendessen hat meinen Kolleg:innen und mir sehr gutgetan und uns näher zueinander geführt, weil wir uns auf einer persönlichen Ebene kennengelernt haben. Die Reste des Abendessens haben wir am nächsten Tag noch als Mittagessen aufgebraucht. Und dabei rätselte ich zusammen mit den anderen noch lange über die Herkunft mancher Spezialitäten.
Eine Kultur ist nicht besser als die andere
Ich habe nach meinem Auslandsaufenthalt aufgehört zwischen den Kulturen zu vergleichen oder gar darüber zu urteilen, welche (Arbeits-)Kultur besser ist. Jeder sollte hier individuelle Entscheidungen für sich treffen, welche Arbeitswelt oder Umgebung er bevorzugen mag. Es ist deine Entscheidung, weil es dein Leben ist.
Mittlerweile sehe ich in beiden Kulturen nur noch die Vorteile und kann mir vorstellen in beiden Ländern zu leben.
Wenn du anpassungsfähig, lernbereit und offen für neue Kulturen bist, dann ist der EIFA- und TübAix-Studiengang genau das Richtige für dich.
Interaktion und Kommunikation sind wichtig
Und das ist es letztlich, was dich zu einem absoluten Ass in Bezug auf interkulturelle Kompetenzen macht: der Austausch.
Ob in der Arbeitswelt, in der Uni, am Strand oder in der Bar. Der Clue dabei ist, offen für andere Kulturen zu sein und sich selbst und seine eigenen Gewohnheiten zu hinterfragen. Das heißt auch, sich selbst nicht über andere Menschen und Kulturen zu stellen und lernbereit zu bleiben. Deswegen sind interkulturelle Kompetenzen Skills, mit denen du bei Unternehmen und Institutionen punkten wirst, und die du mit deinem EIFA- oder TübAix-Studium erlangen kannst.
Denk daran: Unternehmen, Betriebe, kulturelle Institutionen und auch staatliche Einrichtungen suchen händeringend nach geschulten Leuten, die die französische und/oder deutsche Kultur bzw. beide Systeme kennen. Mit den EIFA- und TübAix-Studiengängen lernst du die Systeme auf jeden Fall kennen!
Und jetzt bist du gefragt:
Welche Erfahrungen hast du bisher mit ✨Interkulturellen Kompetenzen✨ gesammelt? Schreib es in die Kommentare. Ich bin gespannt, was du zu erzählen hast!
von Melissa Yunus
Keine Kommentare